Es lässt sich doch viel besser aufstehen und zusammenpacken, wenn man weiß, dass man nicht wieder zu Fuß über den nächsten Bergkamm muss. Denn das junge Paar aus Esslingen hatte gestern Abend angeboten, uns die zehn Kilometer mitzunehmen. Mit dem Camper waren es nicht mal fünfzehn Minuten. Zu Fuß wären es wahrscheinlich vier Stunden gewesen. So erreichten wir den Campingplatz schon in der Früh und hatten genug Zeit unsere stinkigen Sachen zu waschen. Das war aber sowas von notwendig. Das meiste Gepäck ließen wir dann im Zelt und kundschafteten die Gegend ein wenig aus. Der Campingplatz liegt nicht weit von Gjendesheim und dem Nationalpark Jotunheimen entfernt und so machten wir uns mit leichtem Gepäck auf. Die 2,4 Kilometer waren für uns wie eine Pause für die Füße. Auf dem Kamm des Berges erwartete uns ein unglaubliches Panorama, das wir erst einmal nutzten, um Fotos zu machen. Als unsere Modelkarriere beendet war liefen wir den Wanderweg hinunter, den auch Edvard Munch gegangen war und der ihn zu seinem berühmtesten Bild „Der Schrei“ inspiriert hat. So furchteinflößend sieht es hier gar nicht aus. Der Mund blieb uns eher aus Staunen offen stehen. Denn die Aussicht ist einfach gigantisch.
Unten erreichten wir die Touristenhütte, in der wir eigentlich übernachten wollten, aber die für eine Nacht und eine Person 100€ haben wollte (und nein, wir haben uns nicht mit der Währung vertan. Sie wollten 1000 Norwegische Kronen haben). Wir machten es uns an der Gjende gemütlich, aßen eine Pommes und ein Eis und begutachteten die Fähre, die uns morgen zu einer der schönsten Wanderwege Norwegens bringen soll. Gut gesättigt ging es wieder zurück, wo die lang ersehnte warme Dusche mit Seife auf uns wartete. Leider habe ich mich mit der Zeit etwas verschätzt und als ich gerade meine Haare entseifen wollte, kam nur noch eiskaltes Wasser aus dem Duschkopf. Durch die letzten Tage war ich zum Glück abgehärtet und ließ die Tortur über mich ergehen. Zum Abend gab es wieder Nudeln mit Pesto, aber dieses Mal sogar auf einem echten Herd in der kleinen Küche des Campingplatzes. Nun schlafen wir mit dem Rauschen des Flusses langsam ein.
Liebe Hannah, das ist wirklich beeindruckend. Und sicherlich eine ganz tolle Erfahrung (auch dass man sowohl beim Essen wie beim Schlafen, Duschen und sonstigen Selbstverständlichkeiten Abstriche macht und es trotzdem schön ist). Passt weiter gut auf Euch auf und genießt die nächsten Erfahrungen. Liebe Grüße, Thomas und Ulrike
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Liebe Hanna und Lina,
ein guter Start ist eine solide Basis. Mit großer Spannung verfolgen wir Eure gemachten Eindrücke und Erlebnisse und sind gespannt, wie diese auch auf Euch einwirken.
Weiterhin alles Gute, genießt den Flow.
Liebe Grüße Bruno und Astrid
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