Das Gewicht meines Rucksackes liegt schwer
und drückt auf meine Hüfte.
Erst jetzt merke ich wie sehr,
ich sie vermisst habe,
die Düfte
und das endlose Gedränge
in Bahnhofsgebäuden
das Schwimmen der Menge,
die Landschaften, die meine Sinne betäuben.
Ich weiß, es ist nur eine kurze Reise.
Ich fliege nicht ans andere Ende der Welt.
Doch ganz still und leise
merke ich, dass es gerade das ist,
was mir gefällt.
Denn ich bin verzaubert,
von dem, was die Reise mir zu bieten hat.
Ich bin froh, dass ich bemerkt hab,
dass ich immer noch so fühlen kann.
Wie ein Kind, das zum ersten Mal Schmetterlinge sieht,
ein Hundewelpen im Schnee,
Bemerke ich, dass Unglaubliches geschieht,
wenn ich auf Reisen geh.
Es ist vier Uhr am Morgen
und ich fahre zum Gleis.
mein Rucksack ist leicht,
weil der Platz für all die Sorgen
nicht reicht.
Dieses Gedicht habe ich verfasst, als ich nach fast einem Jahr Lockdown endlich wieder eine kleine Reise nach Baden-Wüttemberg gemacht habe. Es war zwar nur fürs Wochenende und um eine Freundin zu besuchen, aber dieses Gefühl mit dem Zug und dem Rucksack früh morgens in den Tag hineinzufahren gibt mir immer wieder einen Befreiungsschlag und die Vergewisserung frei zu sein.