Ich bin zu klein um das Weltall zu erkunden,
Um von Galaxie zu Galaxie,
Die Sterne zu umrunden.
Das schaff ich nur in meiner Fantasie.
Ich bin zu groß, um Mikroorganismen zu sehen,
Um jedes kleinste Insekt,
Mit seinem Aufbau und seinen Funktionen zu verstehen,
Habe nur Marienkäfer entdeckt.
Ich bin zu dumm, um dich und mich
Und die Liebe zu begreifen,
In mein Gedankendunkel fällt kein Licht
Und lässt nur wirres Chaos schweifen.
Doch ich bin zu schlau,
Um nichts zu hinterfragen,
Viel zu oft schau
Ich auf die Wellen und höre mich selber sagen:
„Wer bin ich schon in dieser Welt?
Nicht mehr als ein Sandkorn am Strand,
Ein Regentropfen der auf die heiße Fensterbank fällt,
Holzkohle, erst glühend, dann verbrannt.“
Ich werde niemals alles wissen,
Wonach es mich dürstet
Und niemals alles bezwängen,
Wovor ich mich fürchte.
Dafür ist die Welt zu groß
und ich bleibe zu klein,
Auch wenn ich mich nach anderem sehne,
Werde ich immer nur ein Teil vom Großen sein.
Vielleicht ist es ja das, was uns stört,
Wenn wir die Welt betrachten,
Dass sie nicht uns gehört
Sondern wir ihr, abders als wir dachten.
Wir wollen sie verstehen
Und über Grenzen gehen,
Schießen Raketen ins All
Und mikroskopieren kleinste Organismen,
Berechnen den Schall
Mit reinstem Gewissen.
Wir kommen ihr immer näher,
Der Allwissenheit,
Und gleichzeitig sind wir ihr so entfernt wie noch nie,
Weil wir vergessen, wer wir eigentlich sind.
Ein Teil des Ganzen
Und nur im Ganzen,
Im Einklang mit Groß und Klein,
Können wir irgendwann bereit dafür sein
Das Ganze zu verstehen,
Weil wir es im Ganzen sehen.
Es ist nun gut eine Woche her, seitdem ich in Kempen aus der Bahn stieg und von einer Freundin abgeholt worden bin. Zuhause gab es Sekt und ein regelrechtes Festmahl. Reibeplätzchen mit Apfelmus.
Sich zuhause wieder einzuleben war gar nicht so schwer, wie ich zunächst gedacht hatte. Die Luftmatratze gegen mein gemütliches Bett zu tauschen und das Zelt gegen mein Zimmer, waren im ersten Moment ungewohnt, dann aber ganz in Ordnung. Nun blicke ich zurück auf eine Reise, auf der ich viele neue Dinge gesehen habe, auf der ich aus demStaunen nicht mehr raus kam und auf der ich vor allem viele neue und nette Personen getroffen habe. Spontanität, Einfachheit und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen waren meine größten Lehrer auf dieser Reise. Im Nachhinein fragen alle Leute, ob ich mal etwas Blödes erlebt habe. Dazu fällt mir nichts ein. Vielleicht liegt es daran, dass ich nichts Blödes erlebt habe oder einfach weil ich so entspannt und begeistert war, dass selbst doofe Momente im Nachhinein gar nicht so schlimm ausschauen. Was war das Schönste, das ich auf der Reise erlebt habe? Vielleicht das Freiheitsgefühl, das man spürt, wenn man alles, was man braucht, bei sich hat, jede Nacht woanders schlafen kann und an nichts gebunden ist? Oder die einzelnen Erlebnisse mit den unterschiedlichesten Menschen? Das Eine Ereignis fällt mir nciht ein. Dazu gab es zu viele.
Auf die Frage, ob ich so eine Reise nochmal machen würde, habe ich eine ganz klare Antwort: JA! Es war unglaublich. Wenn es mich nochmal nach Norwegen verschlägt, würde ich allerdings ein Auto mitnehmen, weil man damit nochmal ganz andere Ecken sehen kann, die mit Bus und Bahn nicht zu erreichen sind oder nur schwer. Aber es gibt ja noch viele andere Ecken, die man als Bagpacker bereisen kann.
Nun geht die Reise für mich erstmal Richtung Süden nach Freiburg, wo mein Psychologiestudium beginnt.