In Flåm ist viel los. Fähren legen an, Fähren fahren los. Fjordsafaris queren das Wasser und überall sieht man Touristen mit ihren Wohnmobilen. Wir entschlossen uns dazu, es heute etwas ruhiger anzugehen und eine kleine Wanderung in Auland zu machen. Die Frage war nur, wie wir nach Auland kamen. Na, die Antwort liegt wohl auf der Hand oder besser gesagt auf dem Fuß. Die ersten Kilometer folgten wir einem Fußgängerweg entlang des Fjordes. Der hörte dann aber plötzlich auf und so stiefelten wir einen Trampelpfad entlang. Der Weg lag zwar direkt an der Hauptstraße, aber auch direkt am Fjord, was uns einen herrlichen Ausblick bereitete.
In Auland bestiegen wir dann unsere kleine Wanderroute, hinauf zu einem Wasserfall und einer alten Wassermühle, in die man hineinschauen konnte. Vom Wandern erschöpft legten wir uns am kleinen Strand von Auland in die Sonne und trauten uns ins kalte Wasser. Jeden Zentimeter kämpften wir uns in die See mit ihren 10 Grad Celsius, aber einmal drin, konnte man die herrliche Klarheit des Fjordes genießen. Nachdem wir trocken waren, nahmen wir den Bus zurück nach Flåm.
Auf dem Campingplatz hatte sich mittlerweile ein deutscher Bus neben uns gestellt. Acht Jungs und Mädels aßen und lachten vor ihrem Domizil. Auch wir machten uns in der Küche des Campingplatzes Chili sin Carne und duschten. Dann starteten wir Näherungsversuche und boten noch etwas übriggebliebenes Chili an. Es klappte und wir verbrachten einen netten Abend mit etwas Bier und Wein und jungen Menschen. Spät in der Nacht musste dann nochmal im Fluss geschwommen werden. Es war wieder einmal kalt, aber auch sehr schön. Müde fielen wir schließlich ins Bett.
Am nächsten Morgen packten wir schnell unsere Sachen zusammen, denn die Truppe, die übrigens aus dem Sauerland kommt, wollte uns ein Stück in ihrem Bus mitnehmen. Nach den Erzählungen letzte Nacht über den Bus, waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir da auch wirklich mitfahren wollten, aber es klappte alles einwandfrei. So kamen wir schließlich in Gudvangen an und schlugen unser Zelt zwischen Birken und Flüssen auf einem Campingplatz auf. Danach erkundeten wir ein bisschen die Gegend. Zum Dörfchen kommt man allerdings nur über die Hauptstraße oder man geht durch den Fluss und gelangt zu einem Wanderweg. Ich entschied mich für die zweite Option. Das Dörfchen bestand aus einer Tankstelle mit einem Supermarkt, einem Wikingermuseum und einem Kajakausleih. Da brauchte ich nicht lange, um die ganze Vielfalt des Dorfes zu erkunden. Also ging es einen sehr schönen Wanderweg am Nærøyfjord, der auch wieder mit einem Badegang gekürt wurde. Der Nærøyfjord ist der zweite Fjord Norwegens, der als UNESCO Kulturerbe gilt. Aber anders als der Geirangerfjord ist dieser nicht so überlaufen.
Zum Abendessen gab es endlich mal wieder Nudeln mit Pesto, die wir echt lange nicht mehr hatten. Außerdem eine Dose Mais, die noch von gestern übrig geblieben ist. Die Bäuche sind voll und die Körper gewaschen. Mal sehen, was der Abend noch so bereit hält.